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Gelassen kommunizieren – und das in Zeiten von Corona?

von Bärbel Klein

Kommunikation ist gar nicht so leicht:

Wir Menschen sind existentiell auf die Erfüllung unserer Bedürfnisse nach Beziehung angewiesen. Wir möchten mit Anderen in Verbindung sein, uns erklären und verstanden werden. Wir möchten Einfluss nehmen und dazu beitragen, dass eine Sache gelingt, oder einfach nur gehört werden mit dem, was uns wichtig ist.

Wie oft läuft jedoch die Kommunikation in eine ganz andere Richtung als geplant, vor allem, wenn wir in unseren Emotionen und automatisierten Handlungsmustern gefangen sind? Manche Menschen ziehen sich in schwierigen Momenten innerlich zurück nach dem Motto „jetzt sage ich gar nichts mehr …“, andere reagieren wütend oder mit Sarkasmus.

In diesen Zeiten von Corona sehen wir uns mit Ansteckungsängsten, Kontakteinschränkungen und Maskenpflicht konfrontiert – und nicht nur das: Oft überraschend zeigen sich im engeren oder weiteren Freundeskreis auch noch „Anders-Denkende“… Schnell drehen wir uns in Vorwurfs-Schleifen oder Gruselphantasien, die einen Dialog scheinbar unmöglich machen.

Wie kann es gelingen, gerade jetzt in Beziehung zu bleiben?

Aus meiner Sicht ist es gerade jetzt wichtig, empathisch auf mich selbst und Andere schauen zu können. Das bedeutet, mir in „radikaler Selbstannahme“ selbst zuzugestehen, dass ich nur im Rahmen meiner Möglichkeiten und Grenzen handeln kann – und mein Gegenüber auch. Selbstempathie beinhaltet, mich in meinen inneren Regungen zu beobachten, Gedanken und Gefühle unterscheiden zu lernen, Bedürfnisse wahr- und ernst zu nehmen und ein grundsätzliches inneres „Okay – das alles darf sein!“ zu etablieren.

Hilfreich sind dafür einfache Klopf-und Affirmationsrituale aus dem ROMPC. Gute Beziehungsbotschaften geben mir die Erlaubnis, in Übereinstimmung mit meinen Werten und Bedürfnissen meine Entscheidungen zu treffen. Ich erweitere den „Raum zwischen Reiz und Reaktion“, was die Vorraussetzung für bewusstes Handeln ist.

Verständnis durch Empathie

In diesem Sinne bedeutet Empathie, grundsätzlich davon auszugehen, dass mein Gegenüber niemals gegen mich handelt, sondern selbst geleitet ist von seinen eigenen Emotionen, die wiederum gespeist sind aus seinen ganz eigenen Erfahrungen. Letztlich trägt mein Gegenüber mit seinem Handeln lediglich zur Erfüllung seiner Bedürfnisse bei.

Die gute Nachricht ist: Ich muss mit seinem Handeln ganz und gar nicht einverstanden sein und kann trotzdem mit lebendiger Gelassenheit in einem Dialog bleiben. Die Verschiedenheiten dürfen nebeneinander deutlich werden jenseits von Richtig und Falsch. Je besser es mir gelingt, mit Hilfe von ROMPC-Ritualen und in der Bewusstheit guter Beziehungsbotschaften Beziehungssicherheit in mir selbst zu nähren und zu generieren, um so sicherer fühle ich mich in unsicheren Zeiten, und um so gelassener kann ich im Dialog auch mit Anders-Denkenden bleiben.

Wenn Sie hierfür hilfreiche Tools lernen wollen, besuchen Sie uns gerne auf dem ROMPC®-Online-Kongress am Sa.,21. November 2020. Wir freuen uns auf Sie!

Bärbel Klein, zert. Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation, ROMPC®-Therapeutin und –Coach, Paar-und Sexualtherapeutin, Mediatorin

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Der einzig beständige Wandel?

von Sylke Hörhold

Einzig beständig sei der Wandel, stellte Heraklit schon vor über 2500 Jahren fest.

Wir können dem Wandel nicht entrinnen. Wandel und Veränderung bestimmen unser Menschsein, unser Wachstum.

Menschen reagieren auf Veränderung mit Stress

Heute wie damals reagieren wir Menschen wie jeder andere Organismus auf Veränderungen mit Stress.  

Stress versetzt durch die Reaktionen, die er bei uns hervorruft, sowohl unseren Körper als auch unseren Geist in die Lage, auf eine Veränderung angemessen zu reagieren. Insofern ist Stress überlebenswichtig.

Ist der Stress, der durch die veränderte Umwelt entsteht kontrollierbar, führt die Auseinandersetzung damit zur Erweiterung unseres Potentials, lässt die Neuroplastizität unseres Gehirns wachsen, lässt unsere ganze Persönlichkeit an Format und Resilienz gewinnen. [1]

Kampf oder Flucht?

Es stehen uns verschiedene Reaktionsmuster zur Verfügung, der Veränderung zu begegnen: Kampf oder Flucht.

Kampf bedeutet, ich gehe die Veränderung an und richte mich auf die neuen Gegebenheiten ein, indem ich kreativ werde, neue Fähigkeiten erlerne, zum Mit-Schöpfer werde in diesem Prozess. Manchmal führen wir auf diese Art und Weise auch selbst Veränderungen herbei, weil uns die alten Umstände zu eng, zu belastend geworden sind.

Unter bestimmten Bedingungen bewährt sich aber auch das andere archaische Stressmuster, das der Flucht. Manchmal ist es sinnvoll, eine Situation zu verlassen, eine Beziehung zu beenden, oder sich schlicht wegzuducken bis der Sturm vorüber ist. 

Vom Stressmuster zum Notprogramm

Ist jedoch der Stress zu groß; sei es, weil die Veränderungen so umwälzend sind, unabsehbar, langandauernd; sei es, dass die Begleitumstände traumatisierend sind oder in unserem Inneren alte Traumata und einschränkende Grundüberzeugungen aktiviert werden durch den Wandel; dann kann es sein, unser Stressmuster steigt auf ein Notprogramm um. Und das heißt Erstarrung, der Totstellreflex. Dieses Notprogramm mag für eine Zeit unser Überleben sichern, langfristig jedoch macht es uns krank. Wir sind ohnmächtig in dieser Phase. Wir sind abgeschnitten von unseren Empfindungen, haben keinen Zugriff auf unsere Ressourcen, Erfahrungen und Fähigkeiten.   

Handlungsspielräume gewinnen

Um diese limbischen Blockaden behutsam zu lösen und wieder Handlungsspielräume zu gewinnen, sind die Techniken des ROMPC besonders geeignet und bewährt. Bei unserem ROMPC Online Kongress  möchten wir Ihnen einige davon vorstellen. Denn „Veränderungen in unsicheren Zeiten“ stressen besonders stark.

In den Workshops und Vorträgen laden wir Sie ein, mehr von Strategien und Möglichkeiten zu erfahren, die Ihnen helfen, die Herausforderungen zu meistern, vor die uns das Leben derzeit stellt.

Hier können Sie sich anmelden und erfahren mehr:


[1] Thomas Weil, Audiovortrag 2013

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Veränderung in unsicheren Zeiten

von Martina Erfurt-Weil

Die Pandemie namens Corona verändert uns, ob wir wollen oder nicht. Wahrscheinlich werden wir erst Jahre später wissen wie. Was machen wir heute daraus? Damit unsere Ängste, unser Überdruss, die ohnmächtige Wut, ein Aktionismus oder eine Passivität nicht überhand nehmen und wir eine Nüchternheit, einen kühlen Kopf, Empathie und Verantwortung gewinnen?!

Was kann ein psychologisches Verfahren wie ROMPC dazu beitragen?

Selbstakzeptanz aller unangenehmen Gefühle und Gedanken, Selbstregulierung des Stresses und neue Perspektiven in Selbstwirksamkeit helfen in unsicheren Zeiten. Was dabei herauskommt, könnte die banale und doch so tiefgründige und uralte Wahrheit sein: dankbar für dieses eine Leben zu sein und alles, was uns möglich ist, dafür zu tun. Über ROMPC erfahren Sie mehr am 21.11.20 im online-Kongress.

Martina Erfurt-Weil,
ROMPC Institut, Kassel – Stellv. Leiterin des Instituts

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Herbst 2020 – Wie geht es weiter?

Von Alexandra Carstens

Oktober 2020, ein halbes Jahr ist seit dem Lockdown in Deutschland durch die rasch steigenden Fallzahlen von Covid-19 vergangen. Wir haben uns erst zurechtfinden müssen mit den strengen Regeln, den Ausgangsbeschränkungen und den Beschränkungen der sozialen Kontakte.

Dann, nach und nach, haben wir uns an die Lockerungen gewöhnt, haben die neuen „alten Freiheiten“ wieder genießen können, Familie und Freunde getroffen, aber die Sorge um Covid-19 ist vielen von uns in unterschiedlicher Form unter die Haut gegangen.

Wie geht es weiter?

Nach den sonnigen Tagen der letzten Monate beginnt jetzt der Herbst, zur Zeit mit Regen, weniger Licht und erster Kälte. Das unbeschwertere Zusammentreffen im Außen, auf dem Balkon, im Garten, im Park, auf Plätzen wird ohne warme Kleidung und Heizmöglichkeit nicht mehr so einfach möglich sein. Der Herbst schränkt unsere wiedergewonnenen Freiheiten wieder ein und die Frage „Wie geht es weiter in den kommenden Monaten?“ gewinnt an Bedeutung, die Verunsicherung steigt wieder stärker an. Was können wir jetzt tun, um gut für unser inneres Gleichgewicht zu sorgen? Was können wir tun, um mit den Unsicherheiten zu leben?

Sozialer Austausch bleibt wichtig

Zunächst können wir auf unsere Ressourcen und Erfahrungen der letzten Monate zurückgreifen. Es gab gute Momente, Dinge, die wir genießen konnten, es gab Situationen, die wir so nicht wieder erleben möchten. Auch aus negativen Erlebnissen können wir hilfreiche Schlüsse ziehen, was wir im Jetzt tun können, damit es diesmal anders wird.

Wir Menschen sind Rudeltiere, Zugehörigkeit ist existentiell wichtig für uns. Der Schlüssel liegt im Austausch in Beziehungen. Wir sollten social distancing in ein physical distancing umtaufen und uns ausreichend Zeit für die „soziale Fellpflege“ auf Abstand gönnen, mit Mund/Nasen/Maske, mit tatsächlichem Abstand, am Telefon, per Videoübertragung. Für uns Menschen ist der Austausch wichtig, das Gehört- und Verstanden-werden mit den eigenen Bedürfnissen. Bewegung im Innen und Außen tragen dazu bei, dass wir flexibel bleiben, uns anpassen und gemeinsam durch diese anspruchsvollen Zeiten kommen.

Interessantes im ROMPC-online-Kongress

Bei unserem ROMPC-online-Kongress zeigen wir Möglichkeiten auf Basis des Beziehungsorientierten Therapieansatzes in Kombination mit Entkoppelungstechniken, aktuelle Belastungen zu reduzieren und Ressourcen zu stärken. Ich selber biete einen Austausch über die Folgen und Möglichkeiten des Home-office an.