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Beziehungsweise

von Axel Hengst

Wie ist das nun?

Covid19 / Corona hat maßgeblich unser Leben beeinflusst. Sowohl die Arbeit wie auch unser Privatleben. Plötzlich gibt es neue soziale Verhaltensregeln. Und manch eine/r kommt sich entmündigt vor und fühlt sich eingeschränkt.

Wie ist das nun, wenn wir im HomeOffice sind und Begegnungen nur noch online stattfinden. Manche/r findet das sogar richtig gut, weil niemand stört und man sich online vielleicht sogar leichter mit anderen Dingen beschäftigen kann ohne das Gefühl von Schuld.

Wie ist das nun, wenn wir uns nur noch in kleinem Rahmen treffen dürfen und Begegnungen mit dem ganzen Drumherum ein wenig anstrengend werden?

Wie ist das nun, nachdem alle naselang neue Einschränkung in der Bewegungs-, Reisefreiheit auftauchen und scheinbar nichts mehr planbar ist?

Wir sind Beziehungswesen

Als Rudeltier brauchen wir die anderen, als Beziehungswesen sind wir auf die Resonanz und die körperlichen Reaktionen angewiesen. Hören und Sehen alleine schaffen das nicht. Und wenn wir der Logik der Hirnforschung folgen, ist das Gehirn ein Sozialorgan und will gefüttert werden.

Das würde ja heißen: Alles Blödsinn was da gerade gemacht wird! Ich habe es ja gewusst! Oder?

Die Chance auf Entschleunigung

Oder ist es vielleicht sogar so, dass manche Einschränkungen unser Sozialorgan sogar entlasten, weil zum Beispiel die Amygdala längere Erholungsphasen bekommt, weil wir im Allgemeinen entschleunigen und uns nicht mehr nur dem „Mehr, Weiter, Höher“-Wahnsinn ausliefern. Es besteht zumindest eine Chance, mehr „Achtsamkeit und Bewusstheit“ zu leben und mehr mit uns selbst in Beziehung zu treten.

Und spiegelt uns die aktuelle Situation nicht nur etwas wider, was immer schon so war, wie zum Beispiel die Gewissheit, dass Zukunft nicht planbar, weil nicht vorhersehbar ist und wir uns meist nur in einer Scheinsicherheit wiegen?

Reflexive Auseinandersetzung

Ich denke ein wenig Differenziertheit tut gut. Wir alle haben unsere Beziehungserfahrungen und unsere -geschichte. Für jeden wird sich die aktuelle Situation somit ein wenig anders darstellen. Es braucht Reflexion des eigenen Seins, die Auseinandersetzung mit dem eigenen Inneren, den Ängsten und Bedürfnissen. Es braucht eine Auseinandersetzung, wie wir Beziehungen bewusster gestalten wollen.

Diese Fragen, Thesen wollen wir mit Ihnen in diesem Jahr bei unserem ROMPC online Kongress diskutieren und dabei mit- und voneinander lernen. 

Ich freue mich auf Sie und Ihnen online begegnen zu dürfen.

Axel Christian Hengst

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Aktuelles

Herbst 2020 – Wie geht es weiter?

Von Alexandra Carstens

Oktober 2020, ein halbes Jahr ist seit dem Lockdown in Deutschland durch die rasch steigenden Fallzahlen von Covid-19 vergangen. Wir haben uns erst zurechtfinden müssen mit den strengen Regeln, den Ausgangsbeschränkungen und den Beschränkungen der sozialen Kontakte.

Dann, nach und nach, haben wir uns an die Lockerungen gewöhnt, haben die neuen „alten Freiheiten“ wieder genießen können, Familie und Freunde getroffen, aber die Sorge um Covid-19 ist vielen von uns in unterschiedlicher Form unter die Haut gegangen.

Wie geht es weiter?

Nach den sonnigen Tagen der letzten Monate beginnt jetzt der Herbst, zur Zeit mit Regen, weniger Licht und erster Kälte. Das unbeschwertere Zusammentreffen im Außen, auf dem Balkon, im Garten, im Park, auf Plätzen wird ohne warme Kleidung und Heizmöglichkeit nicht mehr so einfach möglich sein. Der Herbst schränkt unsere wiedergewonnenen Freiheiten wieder ein und die Frage „Wie geht es weiter in den kommenden Monaten?“ gewinnt an Bedeutung, die Verunsicherung steigt wieder stärker an. Was können wir jetzt tun, um gut für unser inneres Gleichgewicht zu sorgen? Was können wir tun, um mit den Unsicherheiten zu leben?

Sozialer Austausch bleibt wichtig

Zunächst können wir auf unsere Ressourcen und Erfahrungen der letzten Monate zurückgreifen. Es gab gute Momente, Dinge, die wir genießen konnten, es gab Situationen, die wir so nicht wieder erleben möchten. Auch aus negativen Erlebnissen können wir hilfreiche Schlüsse ziehen, was wir im Jetzt tun können, damit es diesmal anders wird.

Wir Menschen sind Rudeltiere, Zugehörigkeit ist existentiell wichtig für uns. Der Schlüssel liegt im Austausch in Beziehungen. Wir sollten social distancing in ein physical distancing umtaufen und uns ausreichend Zeit für die „soziale Fellpflege“ auf Abstand gönnen, mit Mund/Nasen/Maske, mit tatsächlichem Abstand, am Telefon, per Videoübertragung. Für uns Menschen ist der Austausch wichtig, das Gehört- und Verstanden-werden mit den eigenen Bedürfnissen. Bewegung im Innen und Außen tragen dazu bei, dass wir flexibel bleiben, uns anpassen und gemeinsam durch diese anspruchsvollen Zeiten kommen.

Interessantes im ROMPC-online-Kongress

Bei unserem ROMPC-online-Kongress zeigen wir Möglichkeiten auf Basis des Beziehungsorientierten Therapieansatzes in Kombination mit Entkoppelungstechniken, aktuelle Belastungen zu reduzieren und Ressourcen zu stärken. Ich selber biete einen Austausch über die Folgen und Möglichkeiten des Home-office an.

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Aktuelles

Die Bedeutung von Freundschaft bei Veränderungsprozessen

von Stephanie Kämper

In einer Zeit in der uns durch die COVID-19 -Pandemie strenge Regeln, Einschränkungen und eine ständige Anpassungsbereitschaft auferlegt wurden, kann eine Freundschaft Sicherheit, Stabilität und vor allem Freiheit bedeuten.

Die Maßnahmen und die Informationsflut infolge von COVID-19 machen uns Stress und Angst. Viele erleben die Isolation als bedrückend, blicken pessimistisch in die Zukunft und sind bisweilen überfordert durch den Kontrollverlust in ihrem Leben. Ständig geforderte Flexibilität und andauernde Veränderungen in den unterschiedlichen Lebensbereichen können entkräften.

Freundschaften geben Kraft

Doch glücklicherweise, als „beziehungshungrige“ Wesen (Thomas Weil in Beziehungsbedürftigkeit, 2017) schöpfen Menschen aus der Beziehung zueinander Kraft, Mut, Zuversicht und Entspannung. Eine Form der Beziehung ist die Freundschaft. Bei den Griechen ist philia eine Art Liebesbeziehung dessen Wesen die Autonomie ist (Michel de Montaigne). Die Freundschaft entsteht aus der freien Wahl und einer gewissen Regellosigkeit. Zwei Menschen derselben Natur fühlen sich einander zugehörig und mit der Zeit wächst durch dieses Vertrauen Vertrautheit. Ein Zustand von Sicherheit und Gemeinsamkeit stellt sich ein, man nimmt sich eine Auszeit und knüpft mühelos da an, wo man zuvor sein Gespräch beendete. Freunde fühlen sich voneinander gestärkt und bestätigt, verstanden und akzeptiert.

Freundschaften als Kur

Der Berliner Psychotherapeut Wolfgang Krüger sagt, dass Freundschaft für die „zwei Schwachstellen des Menschen, Einsamkeit und Unsicherheit“ die beste Kur ist. „Wenn wir gute Freunde haben, sind wir erheblich selbstbewusster. Das hat eine Vielzahl von Studien ergeben. Man ist glücklicher. Man ist gesünder“, sagt Krüger. „Menschen, die gute Freundschaften und Netzwerke haben, sind seelisch in der Regel wesentlich stabiler“.

Vor allem bei Veränderungen, sucht der Mensch nach Altbewährtem, Bestätigung und Halt. Der Wissenschaftler José Ramón Alonso (Neurowissenschaft der Freundschaft) erklärt, dass im Freund das Potential einer ähnlichen Sicht auf die Welt erscheint. So glaubt auch Willard Van Orman Quine (amerikanischer Philosoph), dass wir unsere eigenen Grundüberzeugungen und Meinungen so gut wie möglich zu bestätigen versuchen und unterstützt sehen wollen. In einem Freund finden wir diese hilfreiche Orientierung. Bei immer frei schwingendem Dialog können sich Freunde über alles austauschen: Partnerschaft, Sexualität, Geld, Politik, Religion. Dadurch meistern sie den Alltag leichter und erforschen gemeinsam die alltäglichen Probleme.

Freiwilligkeit von Freundschaft

Kein äußerer Zwang hält diese Art von Beziehung aufrecht. Sie ist frei gewählt und unterliegt einer Regellosigkeit sowie vertraglosen Sicherheit. Diese Freiheit und Zwecklosigkeit machen den entscheidenden Unterschied aus. Nach der Nikomachischen Ethik werden drei Arten von Freundschaften unterschieden: Um des Vergnügens willen, um des Nutzens willen und um der Freundschaft willen. Für Aristoteles war die letzte entscheidend: eine Herzensfreundschaft. Diese besondere Freundschaft reduziert in Veränderungsprozessen nicht nur Angst oder Stress. Sie ist auch die reinste Freude.

Beim online-ROMPC-Kongress am 21.11. wollen wir uns freundschaftlich begegnen, uns eventuell in Freundschaft auseinandersetzen und so Neues finden in der Begegnung. Das sollte auch online gelingen.

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Aktuelles

Die neue Chance auf Unsicherheit

 

von Heinz-Günter Andersch-Sattler

Keine Gewissheiten in dieser Zeit

Wir sind inzwischen in einer neuen Phase der Corona-Krise angelangt: Wir müssen uns darauf einrichten, dass die Krise nicht einfach mal aufhört und im Nichts verschwindet, so wie sie aus dem Nichts begonnen hat. Die Menschen, die zu uns kommen, sind unterschiedlich von der gegenwärtigen Phase betroffen. Die Angst um den Job unterscheidet sich von der Angst um die Gesundheit genauso wie von der Angst vor der Mehrfachbelastung mit Home-office und Home-schooling. In jedem Fall geht es weiter um Angst und die fehlende Sicherheit. Diese haben wir nach wie vor nicht. Wir wissen zwar mehr über das Virus und dessen Behandlung, wir haben weniger Todesfälle und Intensivpatienten. Wir wissen aber nicht, ob das nicht doch noch kommen wird – gerade jetzt, wo die Infektionszahlen wieder steigen. Da gibt es keine Gewissheiten.

Auch der Impfstoff, der irgendwann in Aussicht steht, ist kein verlässlicher Garant für eine gesunde Zukunft; denn wir wissen nichts über dessen Nebenwirkungen. Selbst wenn es einen hoch wirksamen und gut verträglichen Impfstoff geben sollte, was nicht sicher ist, dann wissen wir nicht, welche Langzeitwirkungen damit einhergehen. Das wissen wir erst nach einer längeren Anwendungszeit.

Nicht so schlimm?

Von der psychischen Seite her bleibt uns nur, einen Umgang mit Unsicherheit und Angst zu finden, der uns gerade nicht in die Abwärtsspirale führt. Eine beliebte Strategie ist ja auch, so zu tun, als wäre da nichts oder als wäre das nicht so schlimm. Nach wie vor gibt es schwere Infektionen nicht nur bei älteren Menschen oder Risikogruppen. Wann und wo wir uns infizieren können, wissen wir nicht. Selbst wenn wir alle Vorsichtsmaßregeln beachten, brauchen wir ein Quäntchen Glück, um uns nicht zu infizieren. Das ist also auch nicht wirklich berechenbar.

Unsicher gewordene Sicherheiten

Ohnehin leben wir in einem Zeitalter, in dem es zunehmend weniger Sicherheiten gibt. Auch unsere Kinder müssen sich darauf einstellen, dass sie unsicheren Zeiten entgegen gehen. Der alte politische Slogan „Die Renten sind sicher“ ist obsolet geworden. Dennoch suchen wir nach Sicherheiten oder vermeintlichen Sicherheiten, weil wir glauben, nur leben zu  können, wenn wir ausreichend Sicherheit haben, um damit unsere Ängste minimieren zu können, ruhiger bleiben zu können. Die Gefahr dabei ist, dass wir Wesentliches für die vermeintliche Sicherheit ausblenden müssen. Wenn wir uns in eine vermeintliche Sicherheit wiegen, können wir das nur um den Preis der Ausblendung gegenläufiger Informationen. Wir konstruieren uns eine Sicherheit. Wenn das Glück uns nicht hold bleibt, bricht diese allerdings schnell zusammen.

Die Sicherheit in sich selbst finden

Psychologisch können wir Menschen darin unterstützen, sich auf Unsicherheit anders einzustellen. Dass wir dazu in der Lage sind, ist unbestreitbar. Nehmen wir z.B. ein Balance-Trainings-Gerät, wir können lernen, auf diesem einigermaßen sicher zu stehen, auch wenn es dabei immer wieder Schwankungen des Gleichgewichts gibt. Unsere Muskeln lernen, die Balance immer wieder herzustellen. Etwas Vergleichbares können wir in der Psychotherapie tun, um Menschen die Angst vor der Unsicherheit zu nehmen mit dem Ziel, die Sicherheit mehr in sich selbst zu finden.

Menschen haben unterschiedliche innere Gleichgewichte. Im Gesundheitsbereich nennen wir das auch Resilienz. Diejenigen unter uns, die eine minder belastbare Resilienz haben, können lernen, diese zu verbessern. Darin unterstützen wir die Menschen, die zu uns kommen – auch mit den Mitteln von ROMPC und den zugehörigen Entkoppelungstechniken. Einige davon werden beim ersten online-ROMPC-Kongress gezeigt und benutzt.

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Aktuelles sticky

Veränderung in unsicheren Zeiten

ein ROMPC-online-Kongress

Um in unsicheren Zeiten zu überleben, müssen wir uns verändern.

Als sich das Klima im Norden Afrikas änderte und eine große Trockenheit einsetzte, mussten sich die Menschen dort verändern, um zu überleben und sich damit den äußeren Umständen anzupassen. Gerade erleben wir, wie auf andere Weise die Natur unser gewohntes Leben, ja, unsere Kultur angreift.

Natürlich nicht direkt, aber indirekt hat es Auswirkungen auf unser Leben. Noch wissen wir nicht, wie das Virus wirklich funktioniert, auch wenn wir inzwischen mehr wissen als bei Beginn der Epidemie.

Natürlich wollen wir nicht als Hobby-Virologen unterwegs sein. Wir wollen uns mit den psychischen und sozialen Folgen der Corona-Krise beschäftigen.

Wir haben uns gefragt, was Menschen brauchen, um mit den von ihnen nicht gewollten und nicht herbeigeführten Unsicherheiten umzugehen. Dies ist vor allem deswegen bedeutsam, weil vieles von dem, was uns Sicherheit und Halt gegeben hat, nämlich der nahe Kontakt, auch Körperkontakt zu unseren Freunden, die sich mit uns freuen und uns trösten, plötzlich nicht mehr möglich war. All das hat seine Selbstverständlichkeit verloren. Was passiert mit Menschen, die plötzlich isoliert im Home-Office sitzen und keine Gespräche in der Pause mit Kollegen führen können? Was passiert mit den Organisationen und Mitarbeitern, die sich durch die Auswirkungen in einer Krise befinden? Was passiert mit den Familien, die zu Hause ihre Kinder beschulen sollen und mit dem überforderten Schulsystem zurechtkommen müssen?  Was passiert mit den Frauen in unserer Gesellschaft, die offenbar den größten Teil dieser Bürde tragen müssen?

Mit unseren Mitteln und denen von ROMPC können wir in erster Linie auf der psychischen Seite, also der Seite der Bewältigung dieser Krise Unterstützung anbieten. Das wollen wir ihnen bei diesem online-Kongress anbieten: Wie kann ihnen professionell geholfen werden, die Auswirkungen der Krise zu meistern? Was können sie selber für sich tun, um das zu unterstützen?

Auch wir Organisatoren haben uns schon verändert, indem wir den ROMPC-Kongress von November auf den 17./18 April verlegt haben. Das war keine ganz freiwillige Veränderung, weil wir nicht wissen, ob nicht doch eine weitere Corona-Welle das Land erfasst und dann der Präsenz-Kongress doch verschoben werden muss.  Darin drückt sich unsere Unsicherheit aus. Dennoch haben wir uns entschlossen, an dem ursprünglich geplanten Präsenz-Kongress-Termin, eine online-Veranstaltung zu diesen unsicheren Zeiten durchzuführen.

Dazu sind Sie herzlich eingeladen.

Ihr Kongress-Team

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Aktuelles

Herausfordernde Zeiten durch Corona

Die Pandemie lehrt uns gerade, dass nichts vorhersehbar ist. Dass Entscheidungen mehr denn je in Unsicherheit getroffen werden. Und dass viele Entscheidungen mit persönlichen wie auch kollektiven Einschränkungen verbunden sind.

Viele von uns freuen sich auf die anstehenden Lockerungen. Endlich wieder gemeinsam sein dürfen und in einen lebendigen Austausch zu gehen. Dies gilt jedoch nicht für alle von uns und auch nicht für alle Lebenslagen. Viele sind weiterhin persönlich und beruflich mit Einschränkungen belegt, einige sind derzeit nicht in der Lage ihren Lebensunterhalt mit ihrer Arbeit zu bestreiten.

Zudem wird klar, dass wir für zukünftige Planungen die möglichen Auswirkungen von Corona mit einbeziehen müssen. Kommt eine zweite Welle oder nicht, bis wann gibt es weiter Lockerungen und in welchem Umfang, welche Lockerungen werden möglicherweise aufgehoben?

Dies betrifft auch uns für den 8. ROMPC-Kongress. Wir haben uns daher entschieden, den Kongress auf den 17.-18. April 2021 zu verschieben. Dann können wir hoffentlich wieder persönlich zusammenkommen, denn das hat unsere Kongresse bisher ausgezeichnet: Innovative Themen, viel kollegialer Austausch und gute Stimmung. Das möchten wir nicht missen.

Die Gründe für die Terminverschiebung sind vielfältig: die Ansteckungsmöglichkeiten durch das Virus bei so einer großen Veranstaltung, unsere Verantwortung für die Gesundheit der TN und der Referenten, die coronabedingt geringe Anzahl der Anmeldungen – verbunden mit der ohnehin noch bestehenden Planungsunsicherheit – sowie die Stornobedingungen mit dem Hotel, die eingeschränkte Werbung, mögliche finanzielle und existenzielle Einschränkungen.

Gleichzeitig möchten wir den Termin im November nicht gänzlich ungenutzt verstreichen lassen: wir werden zu dem Termin eine online-Veranstaltung durchführen, die einen Bezug zu den Folgen der Pandemie herstellen soll. Wir sind derzeit mit der Konzeptentwicklung beschäftigt. In Kürze werden wir an dieser Stelle darüber berichten.

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Kongress im Zeichen von Corona

Im Kopf ist mir das alles schon klar, aber Wie Veränderung gelingen kann, ist ein tolles Kongress-Thema. Das sehen wir unter anderem daran, dass wir nicht die einzigen sind, die einen Kongress zu diesem Thema anbieten. Siehe hierzu den Kongress „Veränderung, aber wie?“ mit u.a. Gunther Schmidt. Dennoch erleben wir gerade, dass das Thema ein Stück weit durch die aktuelle Situation überholt wird: Es ist uns gerade sehr wenig klar, was diese Krise zu bedeuten hat und welche Auswirkungen sie tatsächlich haben wird. Veränderung wird uns jetzt von außen aufgezwungen durch ein winziges Etwas.  Die Frage ist daher, wie wir trotzdem verhindern können, diesem kleinen Etwas ausgeliefert zu sein und zu schauen, was wir trotzdem oder gerade deswegen tun und erreichen können. Dennoch werden genau dieses Risiko und die dadurch entstehenden Veränderungen von  manchen verdrängt oder sogar verleugnet, weil wir:

  • das Virus nicht sehen können,
  • keinerlei Einschränkungen an uns spüren,
  • es nicht wahrhaben wollen,
  • uns nicht einschränken lassen wollen,
  • etc.

All das sind Saboteure in uns, die Veränderung normalerweise aufhalten wollen, weil wir uns der Unbequemlichkeit der Veränderung nicht aussetzen wollen, zumal wir im Vorhinein nicht wissen, was am Ende wirklich dabei herauskommt. Ein Teil der Veranstaltungen des Kongresses wird sich mit diesen Saboteuren befassen.

Als Themen neu hinzugekommen sind,

  • dass wir Ohnmachtsgefühle so schwer aushalten können und deshalb lieber irgendetwas tun, um zumindest subjektiv das Gefühl zu haben, dem Virus nicht ganz ausgeliefert zu sein (und wenn es der Erwerb von Klopapier ist).
  • dass wir die von uns geforderte soziale Isolation schwer aushalten können und dass Menschen mit entsprechenden traumatischen Vorerfahrungen ein Rezidiv des alten Traumas erleben können.
  • dass soziale Konflikte in den kleinsten sozialen Einheiten – Paaren und Familien – aufbrechen können, die schon lange geschwelt haben und jetzt unter den Bedingungen der Isolation und des gleichzeitigen engen „Aufeinanderhockens“ zum Ausbruch kommen.

Natürlich gibt es auch Veränderungen, die durch die momentane Krise angestoßen oder bereits auf den Weg gebracht werden, die schon etwas vom Zukünftigen und Neuen enthalten. Werden diese dann auch wirklich weiter verfolgt, wenn alles wieder scheinbar „normal“ verläuft? Werden wir die angestoßenen Veränderungen wirklich nutzen? Oder lassen wir als Gesellschaft die darin liegenden Chancen wieder verstreichen? Das wissen wir noch nicht, aber wir werden vermutlich bis zum Kongress im November einiges mehr darüber wissen. Es liegt jedenfalls an uns, inwieweit die Chancen genutzt werden. Wir werden uns bemühen, solche aktuellen Themen mit in unseren Kongress einfließen zu lassen.

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Aktuelles

Kongress im Zeichen von Corona

Im Kopf ist es mir eigentlich längst klar, … Wie Veränderung gelingen kann, ist ein tolles Kongress-Thema. Das sehen wir unter anderem daran, dass wir nicht die einzigen sind, die einen Kongress zu diesem Thema anbieten. Siehe hierzu den Kongress mit u.a. Gunther Schmidt. Dennoch erleben wir gerade, dass das Thema ein Stück weit durch die Wirklichkeit überholt wird: die Frage in der Corona-Krise ist nicht, dass uns schon alles klar ist  –  das ist es ja gerade nicht – sondern dass die Veränderung in unserem Leben durch ein Virus erzwungen wird, wenn wir seinen Wirkungen nicht hilflos ausgeliefert sein wollen. Dennoch wird genau dies von manchen nicht als Wahrheit anerkannt, weil wir

  • das Virus nicht sehen können,
  • keinerlei Einschränkungen an uns spüren,
  • es nicht wahrhaben wollen,
  • uns nicht einschränken lassen wollen,
  • etc.

All das sind Saboteure in uns, die Veränderung normalerweise aufhalten wollen, weil wir uns der Unbequemlichkeit der Veränderung nicht aussetzen wollen, zumal wir im Vorhinein nicht wissen, was am Ende wirklich dabei herauskommt. Ein Teil der Veranstaltungen des Kongresses wird sich mit diesen Saboteuren befassen.

Als Themen neu hinzugekommen sind,

  • dass wir Ohnmachtsgefühle so schwer aushalten können und deshalb lieber irgendetwas tun, um zumindest subjektiv das Gefühl zu haben, dem Virus nicht ganz ausgeliefert zu sein (und wenn es der Erwerb von Klopapier ist).
  • dass wir die von uns geforderte soziale Isolation schwer aushalten können und dass Menschen mit entsprechenden traumatischen Vorerfahrungen ein Rezidiv des alten Traumas erleben können.
  • Dass soziale Konflikte in den kleinsten sozialen Einheiten – Paaren und Familien – aufbrechen können, die schon lange geschwelt haben und jetzt unter den Bedingungen der Isolation und des gleichzeitigen engen Aufeinanderhockens zum Ausbruch kommen.

Natürlich gibt es auch Veränderungen, die durch die momentane Krise angestoßen  oder bereits auf den Weg gebracht werden, die schon etwas vom Zukünftigen und Neuen enthalten. Werden diese dann auch wirklich weiter verfolgt, wenn alles wieder scheinbar „normal“ verläuft? Werden wir die angestoßenen Veränderungen wirklich nutzen? Oder lassen wir als Gesellschaft die darin liegenden Chancen wieder verstreichen? Das wissen wir noch nicht, aber wir werden vermutlich bis zum Kongress im November einiges mehr darüber wissen. Und wir werden uns bemühen, solche aktuellen Themen mit in unseren Kongress einfließen zu lassen.